Mittwoch, 29. August 2012

Amityville Horror - Eine wahre Geschichte (2005)

Inhaltszusammenfassung:

Im Jahr 1974 wurde die ganze Familie DeFeo in ihrem Haus in Amityville, Long Island, ermordet. Lediglich der Sohn, Ronald, überlebt das Massaker und gesteht schließlich, dass er seine Verwandten erschossen hat, da das Haus es ihm befohlen hätte. Ein Jahr später zieht eine junge Familie in das vorgeblich verfluchte Haus ein. Anfänglich scheint alles perfekt zu sein, doch schnell ändert sich das Bild. Vater George wird von Visionen der Toten geplagt und wird nach und nach immer agressiver. Ist an der Geschichte des Fluches vielleicht doch ein Fünkchen Wahrheit?


Kritik:

Ein Remake eines Horrorklassikers. Wow, wie innovativ! Und dann auch noch ein Remake eines Films, der auf "wahren Begebenheiten" beruht - noch viel innovativer! Höre ich da jemanden "Zuschauerfang" rufen? Ketzer!

Eines muss man dem Produktionsteam lassen - Amityville Horror hat eine recht gelungene Atmosphäre. Nett düster, zwar ohne große Schnörkel aber dafür konstant. Schnell zerschlägt sich die kleine Sonnenscheinwelt, welche am Anfang des Filmes noch so gutgelaunt dargestellt wird, logischerweise natürlich mit dem Einzug der Familie in das verfluchte Haus. Ab diesem Moment kann man wirklich sagen, dass man es eigentlich durchweg gruselig zugeht, auch wenn die recht häufig vorkommenden Schrecksekunden so oder zumindest in äußerst ähnlicher Form schon oft gesehen wurden. Leider muss man jedoch sagen, dass sich die Entwicklung des kompletten Films bereits früh abzeichnet, sodass ein echter Spannungsbogen leider nicht entsteht. Außerdem drängen sich unweigerlich immer wieder vergleiche zu Kings "The Shining" auf (das Buch wurde "komischerweise" zwei Jahre vor dem originalen Amityvillehorror veröffentlicht, auch wenn der Streifen von Stanley Kubrick ein Jahr später als besagtes Original erschien). Hier muss man sagen, dass sowohl der Film als auch das Buch weitaus mehr hergeben als "The Amityville Horror".

Die Story selber ist natürlich auch nicht sonderlich neu (logisch, wir haben es nach wie vor mit einem Remake zu tun), es gab schon einige andere und auch weitaus bessere Filme nach dieser Rezeptur. Auch hier muss leider schon wieder auf "The Shining" verwiesen werden (die Patenschaft lässt sich nun einmal nicht abstreiten). Überraschungen sollte man hier nicht erwarten, die Marschrichtung ist von Anfang an klar und wird auch konsequent bis zum Ende durchgezogen. Hier hätte ich mir zumindest kleinere Überraschungen oder Storytwists gewünscht. Zumindest aber wird die Geschichte in einem angenehmen Tempo erzählt, sodass zumindest keine Langeweile aufkommt.

Die Darsteller machen ihre Sache routiniert, wenn auch nicht unbedingt übermäßig gut. Echte Spielfreude scheint mir hier nicht vorhanden gewesen zu sein, aber zumindest gibt es keine großen Ausfälle nach unten. Positiv sticht Ryan Reynolds hervor, der halbwegs überzeugend den besessenen Familienvater mimt - was allerdings nicht heißen soll, dass seine Leistung keine Offenbarung wie zuletzt in Buried gesehen darstellt. Die anderen Rollen bleiben dagegen zumeist blass, besonders die Darsteller der Kinder sind dazu auch noch recht unsympathisch, sodass man sich auch irgendwie dagegen verwehrt, sich mit ihnen zu identifizieren. Schade, eventuell hätte es dem Film nicht geschadet, wenn der Zuschauer zumindest halbwegs mit den Figuren leidet.

Die Effekte sind, wie bereits eingangs erwähnt, solide - aber auch schon x-fach gesehen. Auch hier muss man wieder sagen, dass nichts vom gesehenen auch nur annäherend neu wäre, sondern lediglich eine Modernisierung des Originals darstellt. Man kann hier zwar nicht von "Versagen" sprechen, aber auch an dieser Stelle wird nichts geboten, was "Amitiyville Horror" über das Mittelmaß hinaus hebt.

Fazit:

Das Remake von "Amityville Horror" ist ein durchschnittlicher Film ohne große Glanzstunden, allerdings auch kein totaler Flop - Mittelmaß eben. Man kann ihn sich einmal gut ansehen, auch wenn sich nichts dauerhaft im Gedächtnis festsetzen wird.

Bewertung: 5/10 Punkten

3 Kommentare:

  1. In Buried war Reynolds wirklich ne große Nummer! Den Film hier fand ich aber sehr mau... schlechter, vollkommen übertriebener, visuell aufdringlicher Hokuspokus.

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    1. Kennst du auch das (meiner Meinung nach um Längen bessere) Original?

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    2. Leider nein. Da muss ich passen.

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