Freitag, 31. August 2012

Serientäter unter sich - 3 Größen des Horrorfilms, Teil 4

So langsam aber sich nähert sich die Special-Reihe dem Ende. Nachdem wir nun also die Regisseure und die Filmreihen "Nightmare on Elm Street" und "Halloween" abgehakt haben, widme ich mich mit diesem abschließden Teil dem dritten großen "Helden" der 80er Jahre. Ich bitte um Applaus für Mister Jason Voorhees.

Friday 13th? No good luck, my friend


So wie der braune Hut, der gestreifte Pullover und natürlich auch der Klingenhandschuh mit Herrn Krueger verbunden werden, kommt einem bei der Kombination Machete und Hockeymaske ein Name in den Sinn: Jason Voorhees und damit verbunden natürlich Freitag, der 13. Dabei waren die Anfänge eigentlich sehr viel simpler. Die Hockeymaske gab es bis zum zweiten Teil hin gar nicht, sondern der gute Jason lief mit einer Papiertüte auf dem Kopf herum - ein lächerliches Bild, man kann also froh sein, dass besagte Maske schnell aufgetaucht ist, denn sonst wäre uns eine der beliebtesten Figuren des Horrorfilms wohl gnadenlos durch die Lappen gegangen. Während man mit Freddy den Zynismus und den bösartigen Humor und mit Michael Myers diese starke Aura des Bösen verbindet, steht Jason wohl am ehesten für eines: Härte. Hier stößt man ebenso wenig auf subtilen Horror wie auf jeglichen Anflug von Humor. Voorhees schweigt sich aus und legt einfach jeden um, der ihm in die Finger gerät. Da die Morde auch noch relativ explizit ausfallen, dürfte es sich hierbei wohl um die härteste Reihe in diesem Special handeln.



Die Filme im Einzelnen

Freitag, der 13.

Vor über 20 Jahren wurde das Camp Crystal Lake auf Grund zweier blutiger Morde an Ferienkids geschlossen und ist seitdem nur noch unter dem Namen Camp Blood bekannt. Im Jahr 1980 beschließt eine Gruppe Teenager, dass es an der Zeit ist, mit der Urban Legend um den vor Jahren dort ertrunkenen Jason Vorhees - welcher nach Ansicht der Anwohner der Mörder war - aufzuräumen und das Ferienlager wieder aufzubauen. Es dauert nicht lange, bis der erste grausame Mord geschieht. Und es soll nicht der letzte bleiben.

Ich denke, dass man reinen Gewissens behaupten kann, dass es sich bei "Freitag, der 13." um einen ähnlich wegweisenden Film handelt wie es auch bei den jeweils ersten Teilen der anderen hier bereits vorgestellten Serien der Fall war. Man möchte fast sagen, dass man es hier mit der Urmutter der Backwood-Slasher zu tun hat, deren Beispiel unsagbar viele andere Streifen folgten, die meisten dabei ohne die Klasse dieses Films zu erreichen. Und zugleich ist "Freitag, der 13." - den extrem schwachen "Jason X" ausgenommen - der wohl außergewöhnlichste Teil der Reihe, denn den sagenumwobenen Jason Vorhees bekommt man hierbei nicht einmal in seiner bekannten Gestalt zu Gesicht. Der Zuschauer wird den ganzen Film über im unklaren gelassen, wer denn nun die Morde, welche recht explizit dargestellt werden, begangen hat. Und obwohl "Freitag, der 13." der einzige echte Ausbrecher aus der ganzen Reihe an Sequels ist, ist er für mich nach wie vor der beste Vertreter. Tolles, spannendes und wegweisendes Horrorkino. Meines Wissens nach ist dieser Film zusammen mit Teil 9 auch der einzige der Reihe, der nicht schon während des Produktionsprozesses für ein R-Rating geschnitten wurde. Die Freigabe ab 18 ist zwar nachvollziehbar, weswegen der Film aber immer noch sein Dasein auf dem Index fristet, ist mir nicht begreiflich.

Bewertung: 9/10 Punkten

Produktionsjahr: 1980 | Regisseur: Sean S. Cunningham


Freitag. der 13. - Teil 2

Auch die erst kürzlich erfolgten Morde im Camp Crystal Lake schrecken eine weitere Gruppe von mutigen Teenagern nicht davon ab, sich dort einzuquartieren. Der Horror geht weiter, denn auch dieses Mal werden schnell die ersten Leichen aufgefunden. Ist doch etwas dran an der Geschichte um den ertrunkenen Jason Voorhees?

Freitag, der 13. - Teil 2. Nachdem die Morde des ersten Teils aufgeklärt wurden, fragt man sich natürlich, mit wem man es hier zu tun hat - und zum ersten Mal tritt nun auch Jason himself in Aktion - allerdings noch nicht in seiner bekannten Gestalt, trug er hier noch einen weißen Sack auf dem Kopf und nicht die bekannte Hockey-Maske. Der zweite Teil ist wohl dennoch am ehesten als Geburtsstunde der Legende zu sehen, auch wenn man leider sagen muss, dass es sich deswegen noch lange nicht um einen Höhepunkt handelt. Zwar wird routiniert ein Teeny nach dem anderen um die Ecke gebracht, aber die Spannung bleibt dabei teilweise auf der Strecke, stellenweise zieht sich der Film ziemlich. Schauspielerische Höchstleistungen sollte man auch nicht erwarten, aber dennoch ist hier noch alles im grünen Bereich. Von der Atmosphäre her verspürte ich hier auch nicht mehr das selbe unheilsschwangere Kribbeln wie im ersten Teil, wo Cunningham auf rohe Bilder setzte, wirkt Miners Sequel stellenweise etwas zu freundlich, auch wenn er mit geschickter Kameraarbeit und gutem Timing über das schwache Drehbuch hinweg zu täuschen vermag. Leider ist dieser Film auch der erste der Serie, der mit der Unsitte der Produktionscuts begann, welche meines Erachtens nach doch teilweise arg offensichtlich sind und damit bei mir das unschöne Gefühl hinterlassen haben, einen Cut-Film gesehen zu haben. Die in Deutschland erhältliche FSK-16-Fassung ist übrigens nach einer Neuprüfung ungekürzt, man darf also ohne Bedenken zugreifen.

Bewertung: 6/10 Punkten

Produktionsjahr: 1981 | Regisseur: Steve Miner


Und wieder ist Freitag, der 13.

Jason wird für endgültig tot gehalten. Mal wieder. Aber offenbar ist der mysteriöse Killer drauf und dran, sein Revier nicht nur zu verteidigen, sondern auch noch auszuweiten - zumindest vermittelt der Mord an einem in der Nähe des Crystal Lakes lebenden Ehepaares diesen Eindruck. Jason wartet nicht mehr auf willige Opfer. Er sucht sie sich jetzt.

Der zweite unter der Regie von Steve Miner entstandene Freitag. der 13. ist die endgültige Geburt des Jasons, wie ihn die meisten Menschen vor Auge haben, findet er in diesem Teil doch die für ihn so prägnante Hockey-Maske, die den lahmen Jutesack des zweiten Teils ersetzt. Wir können (Annekdote am Rande) übrigens froh sein, dass zeitgleich mit dem 2. Teil auch das Drama "Der Elefantenmensch" in den Kinos, dessen Hauptfigur einen ähnlichen Look aufwies - um nicht mit diesem Film in Verbindung gebracht zu werden, entschied Miner, fortan zur Hockeymaske zu greifen. Vielen Dank dafür! Der Film an sich gefällt mir persönlich wieder besser als der zweite Teil, erstens sind die Zensur-Schnitte hier weniger auffällig und zweitens ist die Atmosphäre wieder etwas düsterer und für stimmiger ausgefallen. Zudem wurde hier auch noch etwas an der Gewaltschraube gedreht. Als Resultat haben wir den beschlagnahmten Titel der Reihe vorliegen. Die 3D-Fassung ist in Europa nicht erhältlich, auch wenn es zumindest das Cover der holländischen DVD suggeriert. Bemerken sollte man auch, dass der deutsche Titel etwas irreführend ist, der Film spielt nur zwei Tage nach den Geschehnissen aus Part 2 - es ist also Sonntag, der 15. Der Titel gehört zu den 131ern - er ist also bundesweit beschlagnahmt. Dieser Text dient rein informativen Zwecken und ist nicht als Werbung anzusehen.

Bewertung: 8/10 Punkten

Produktionsjahr: 1982 | Regisseur: Steve Miner


Freitag der 13. - The Final Chapter


Jason Voorhees ist tot - so zumindest die allgemeine Ansicht nach dem Ende des dritten Teils. Dummerweise verschwindet die Leiche des berüchtigten Mörders, dafür bleiben die sterblichen Überreste eines Pflegers dort. Auf dem Weg zurück zum Camp Blood hinterlässt er eine Spur aus Blut und Leichen. Die Jugendlichen, die in einer der Ferienhütten eine Party feiern, ahnen nicht was da auf sie zukommt.

The Final Chapter stellt den Abschluss von Steve Miners Freitag-Trilogie dar - auch wenn dieses Mal nicht er, sondern Joseph Zito auf dem Regietstuhl saß. Der Film folgt dem Schema seines Vorgängers und schließt direkt an die Handlung des dritten Teils an. Qualitativ liegt er mit diesem etwa gleichauf. Die Morde sind auch hier wieder sehr explizit ausgefallen (meines erachtens nach noch einmal einen Tick härter) und glücklicherweise bemerkt man die produktionsseitigen Schnitte auch hier nicht so stark, wie es in den darauf folgenden Titeln der Fall war. Generell bin ich der Ansicht, dass die Reihe mit Teil 4 hätte beendet werden sollen, der Titel also wörtlich genommen werden sollte. Freitag der 13. war zu dieser Zeit auf dem Höhepunkt der Qualität, in jeder Hinsicht. Gute, handgemachte Effekte und eine noch immer spannende Handlung. Nicht zu vergleichen mit den Nachfolgern. Auch The Final Chapter ist ein 131er - ich möchte also noch einmal darauf hinweisen, dass dieser Text rein informativen Zwecken dient und keine Werbung darstellt.

Sonstiges erwähnenswertes? Vielleicht dass auf Basis der Filme im Jahr 1985 ein Computerspiel erschienen ist (unter anderem auf dem C64 und dem NES - ja, Nintendo war nicht immer so auf Familientauglichkeit bedacht wie heute), dem als Gimmick ein Päckchen Filmblut beilag.

Bewertung: 8/10 Punkten

Produktionsjahr: 1984 | Regie: Joseph Zito


Freitag der 13. - Ein neuer Anfang

Tommy hat das Massaker vom Crystal Lake überlebt - und wurde in Folge der traumatischen Ereignisse in eine Nervenheilanstalt eingewiesen. In seinen Träumen erlebt er - als kleiner Junge - wie Jason von ein paar Grabschändern versehentlich wieder zum Leben erweckt wird. Nur kurze Zeit später sterben andere Insassen der Institution. Die Handschrift scheint offensichtlich zu sein. War der Traum des jungen Mannes ein Omen?

"Ein neuer Anfang" ist tatsächlich eines: der Anfang vom Ende. Zwar ist der Film immer noch passabel ansehbar und weist auch, speziell am Ende, die eine oder andere Überraschung auf und erweist sich damit tatsächlich als etwas innovativer als die beiden Vorgänger, aber man merkt auch hier bereits, dass es einfach nur darum geht, die Originale so geschickt wie möglich zu kopieren, ohne dass es für den Zuschauer zu offensichtlich wird. Eine gewisse Spannung und Atmosphäre durch das Anstaltsszenario kann man Teil 5 gewiss nicht absprechen, aber das Erzähltempo stimmt hier einfach nicht. Man muss nun aber sehen, dass die Irrenanstalt bei der Konkurrenz (Nightmare) erst zwei Jahre später ins Repertoire aufgenommen wurde. Wittere ich da vielleicht doch einen kleinen Einfluss des Films? Die darstellerischen Leistungen sind allenfalls durchwachsen, einige der Charaktere schlichtweg nervig - das trübt den Gesamteindruck dann doch wieder gewaltig. Dass man es hier mit einem "falschen" Jason zu tun hat, mag für die Hardcore-Fans vielleicht unhinnehmbar sein, ich kann mit diesem Fakt aber noch recht gut leben.

Erwähnenswertes: Corey Feldman taucht hier nur in einem Cameo auf, obwohl er eigentlich die Hauptrolle hätte übernehmen sollen. "Die Goonies" kamen dazwischen. "Ein neuer Anfang" ist übrigens auch wörtlich zu nehmen, denn man hatte beschlossen, dass von diesem Neustart an in jedem Film ein anderer Täter unter der Maske stecken sollte. In Teil 5 werden die Morde aufgeklärt und für den Nachfolger wird der Täter auch bereits angekündigt. Die in Deutschland erhältliche FSK16-Fassung entspricht der ungekürzten R-Rated-Version, der Titel wurde 2009 neu geprüft.

Bewertung: 4/10 Punkten

Produktionsjahr: 1984 | Regisseur: Danny Steinmann


Freitag der 13. - Jason lebt!

Tommy hat die Ereignisse der Vergangenheit nicht überwinden können, die Therapie ist als gescheitert anzusehen. Um sich selbst weiter zu heilen, macht er sich auf den Weg zum Crystal Lake, er will sich davon überzeugen, dass Jason tatsächlich tot ist. Ein fataler Fehler, denn durch einen Unfall sind nun er und sein Freund es, die den Killer mit der Hockey-Maske wieder zum Leben erwecken. Sein Traum war also doch von prophetischer Natur. Der schlechtgelaunte und mordlustige Voorhees macht sich wieder an das, was er am besten kann.

Offenbar war es für so viele Leute ein Problem, dass man in "Ein neuer Anfang" einen falschen Jason vorgesetzt bekommen hat, dass es eine Art Back to the roots-Effekt ausgelöst hat. Hier jedenfalls hat man es wieder mit dem Original zu tun, der Rest ist mittlerweile absolut Schema F. Jason hackt sich durch die Hinterwälder, ein paar Teenies vögeln wild durch die Wallachei und werden dabei zerhackt. Der Film ist jedoch recht gut inszeniert und bietet dabei auch stellenweise selbstironische Ansätze - und ich stehe zudem total auf die Musik von Alice Cooper, die hier für den Soundtrack eingesetzt wurde - und im Gegenzug wurden für das Musikvideo zu "He´s back" viele Ausschnitte aus dem Film verwendet. Das nennt man wohl eine gute Symbiose. Die darstellerische Leistung geht auch weitgehend in Ordnung, unterm Strich ist das Endprodukt also etwas besser als der Vorgänger ausgefallen. Auch dieser Titel ist mittlerweile runter vom Index und in der ungeschnittenen Version ab 18 Jahren freigegeben.

Bewertung: 5/10 Punkten

Produktionsjahr: 1986 | Regisseur: Tom McLoughlin


Freitag der 13. - Jason im Blutrausch

Tina ist telepathisch veranlagt. Um Kontakt mit ihrem verstorbenen Vater aufzunehmen, setzt sie ihre Gabe ein - ohne zu ahnen, dass sie nicht mit ihm, der im Crystal Lake ertrunken ist, spricht sondern mit jemand ganz anderem, der dessen Schicksal teilt. Sie befreit Jason, der sich sogleich auf den Weg macht, um wieder zu morden.

Nun, was soll man noch großartig sagen? Die Geschichte ist bekannt und wird hier mit den übersinnlichen Fähigkeiten von Tina versucht aufzupeppen - was leider nur bedingt gelingt, denn einen wirklich interessanten Ansatzpunkt bietet dieser Versuch nicht, beziehungsweise wird er nicht konsequent genug umgesetzt. Man merkt dem Film deutlich an, dass man hier schon ein Crossover geplant hat, ursprünglich war geplant, ihn als Carrie vs. Jason auf den Markt zu bringen - was letzten Endes an rechtlichen Gründen scheiterte. Bei diesem Film handelt es sich wohl um denjenigen der Reihe, welcher bereits vor der Produktion am stärksten gekürzt wurde - was man ihm deutlich anmerkt und was vor allem den Titel in ein ziemlich zynisches Licht stellt. Davon ab bleibt nur ein unterdurchschnittlicher Backwood-Film, den man so - auch in der Freitag-Reihe - schon mehr als einmal und vor allem deutlich besser gesehen hat. Auch hier ist nach der Neuprüfung die FSK 18-Version identisch mit der offiziellen R-Rated.

Bewertung: 4/10 Punkten

Produktionsjahr: 1988 | Regisseur: John Carl Buechler



 Freitag der 13. - Todesfalle Manhatten

Wieder einmal wird Jason durch einen blöden Unfall aus seinem als endgültig geglaubten Schlaf im Crystal Lake geweckt. Ein paar Teenager haben mit ihrem Boot ein Stromkabel gekappt, der daraus resultierende Schlag holt den Massenmörder zurück ins Leben. Die beiden sind natürlich die ersten, die dran glauben müssen und so kommt, was kommen muss: Jason macht sich wieder ans Werk. Dieses Mal landet er jedoch auf einem Schiff mit dem Ziel New York. Nachdem er die Reisenden beträchtlich dezimiert hat, versucht er die letzten Überlebenden in der Metropole ausfindig zu machen und zu erledigen.

Der Versuch, der Reihe mit einer gänzlich anderen Location neue Impulse zu verleihen gelingt leider nicht sonderlich gut. Zwar entbehrt die beengte Atmosphäre auf dem Schiff nicht eines gewissen Reizes, allerdings sind die (mittlerweile leider gewohnt) mittelmäßigen Leistungen der Darsteller gleich wieder ein Dämpfer. Das Geschehen in New York selber vermag leider auch nicht so recht zu gefallen. Eine Kreatur wie Jason Voorhees passt einfach nicht in diese riesige Stadt, zumal seine Hetzjagd von einem schwachen Drehbuch mit einigen Logiklücken voran getrieben wird. Alles in allem möchte man sagen, dass es sich um einen netten Versuch handelt - und dabei bleibt es auch. Lustigerweise musste der Film für die ursprüngliche deutsche Freigabe im Vergleich zur R-Rated in 7 zusätzlichen Szenen geschnitten werden, während die Italiener ihn ohne Altersbeschränkung freigaben (was auch ein bisschen hart ist). Nach der Neuprüfung hat die ungekürzte deutsche Version eine passende 16er Freigabe erhalten.

Bewertung: 4/10 Punkten

Produktionsjahr: 1989 | Regisseur: Rob Hedden



Freitag der 13. - Jason Goes To Hell

Endlich hat die Welt realisiert, dass es sich bei den ganzen Aussagen über den unkaputtbaren Crystal Lake-Mörder nicht um Einbildungen einiger Verrückter handelt. So schickt das FBI eine Spezialeinheit los. Ihre Mission: Jason endgültig zu vernichten. Um dieses Ziel zu erreichen, wird er im wahrsten Sinne des Wortes in tausend Stücke gesprengt. Als die sterblichen (?) Überreste obduziert werden sollen, kommt es aber erneut zu mysteriösen Todesfällen. Ein schrecklicher Verdacht bestätigt sich schließlich: Jason - nun in Form eines bizarren Wurms - hat die Möglichkeit, die Körper anderer Menschen zu übernehmen. Um seinen eigenen zurück zu erhalten, muss er jedoch den eines Familienmitgliedes übernehmen - und auch nur ein solchen hat die Möglichkeit, ihn endgültig zu töten.

Die Geschichte liest sich ein wenig wie eine Episode aus der Serie Stargate, Goa'Uld eingeschlossen. Tatsächlich ist es jedoch so, dass Teil 9 meiner Meinung nach so etwas wie ein kleines Highlight unter den Sequels darstellt. Zwar ist das Übernehmen von Körpern generell auch nichts absolut neues, aber es verleiht diesem Titel etwas, was ihn wirklich angenehm von den mehr als mäßigen und sich selbst kopierenden Vorgängern abhebt. Zudem ist die Geschichte auch noch recht spannend erzählt, man hat hier nicht den Eindruck, dass das Team möglichst schnell alles herunter rattern wollte. Auch auf Effekt-Seite ist Teil 9 wohl einer der besten Nachzügler. Die SFX sind hier - auch für Freitag der 13.-Verhältnisse - sehr blutig ausgefallen und handwerklich auch sehr gut umgesetzt. Die Story an sich mag zwar etwas krude klingen, ich für meinen Teil würde Jason Goes To Hell aber jederzeit den Vorzug vor den Teilen 5-8 geben. Nicht nur, weil das hier auch der Titel ist, der die Gerüchteküche um Freddy vs. Jason überhaupt erst ins Rollen gebracht hat. Die Krallenhand war übrigens natürlich nicht Robert Englund, es war Kane Hodder, der neben seiner Rolle als Jason hier auch einen Wachmann verkörpert hat. Eine weitere Anlehnung an andere Filme ist das "Necronomicon". Die ungeschnittene Version des Films hat eine SPIO/JK-Freigabe, ist aber auf Liste A indiziert - dementsprechend ist dieser Text hier rein informativ zu sehen und stellt keine Werbung dar.

Bewertung: 7/10 Punkten

Produktionsjahr: 1993 | Regisseur: Adam Marcus


 
Jason X

 Jason Voorhees wird als biologische Waffe betrachtet. Aus diesem Grund wird er in eine Forschungseinrichtung gebracht - und schafft es, sich zu befreien. Eine Forscherin schafft es, ihn in eine Kältekammer zu schaffen und einzufrieren, bezahlt ihren Mut aber ebenfalls mit dem Leben. 

455 Jahre später, die Erde ist mittlerweile nicht mehr bewohnbar, stolpert ein Archäologen Team vom Planeten Erde 2 über die Station und birgt die beiden Leichen. Während die Forscherin wiederhergestellt werden kann, scheint Mr. Voorhees endgültig tot zu sein. Weit gefehlt - er erwacht und beginnt auf dem Raumschiff mit dem, was er am besten kann. Nach einem Vorfall mit Nanobots wird er zudem auch noch technologisch aufgerüstet. Eine unaufhaltsame Killermaschine.

Also bitte... ich finde es ja immer gut, wenn man einer Filmreihe neue Impulse geben möchte (siehe Teil 9), aber das hier hätte einfach nicht sein müssen. Der Titel bringt keine Spannung und keine Atmosphäre mit sich, sondern lebt einfach nur vom Ruhm der Reihe. Dass Jason nach seiner Aufrüstung noch absolut lächerlich aussieht, die immer wieder eingestreuten Witze großteils nicht oder nur bedingt zünden und zudem auch nicht zur Freitag-Reihe passen ist nur noch der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt, dicht gefolgt von der Tatsache, dass die Ereignisse - und nicht zuletzt auch das Ende - des 9. Teils komplett ignoriert werden. Wenn man Jason X als C-Movie-Trash betrachtet, mag er vieleicht noch funktionieren, als ein Vertreter einer der bekanntesten Horrorfilmserien ist er allerdings leider in erster Linie eines: überflüssig. Bemerkenswert ist vielleicht noch der Auftritt von Star-Regisseur David Cronenberg am Anfang und die zum ersten Mal in der Serie eingesetzten CGI-Effekte. Die wirken zwar nicht sonderlich doll, verleihen dem Film aber eine gewisse Härte, weswegen nur eine SPIO-Freigabe nebst folgender Indizierung drin war.

Bewertung: 3/10 

Produktionsjahr: 2001 | Regisseur: Jim Isaac



Das Remake/ Reboot/ What ever

Ganz ehrlich, ich weiß nicht was ich zu diesem Film sagen soll. Auf der einen Seite bringt er unbestreitbar das mit, was "Freitag der 13." ab spätestens dem dritten Teil ausgemacht hat, auf der anderen Seite scheint Regisseur Marcus Nispel (der übrigens auch für das - meiner Meinung nach - nicht einmal unbedingt schlechte Remake des "Texas Chainsaw Massacre" verantwortlich zeichnete) nicht so recht gewusst zu haben, wohin er mit seinem Film will. Man kann ihn nicht als Remake im eigentlichen Sinn bezeichnen, da er zwar Versatzstücke der ersten 4 Filme mit sich bringt, auf der anderen Seite aber ab spätestens der halben Laufzeit eine eigene Geschichte erzählt (auch wenn man ehrlicherweise sagen muss, dass sie natürlich nicht besonders originell ist und sich nicht im Mindestens von der ursprünglichen Reihe abhebt). Ein Reboot/ Sequel ist es auch nicht, dafür sind die Anleihen an die alten Filme einfach zu deutlich vorhanden - und dafür wird zu deutlich die Entwicklung nach "The Final Chapter" ignoriert. Und zu seltsam sind dafür die neuen Elemente, die vor allem auf Jasons Persönlichkeit bezogen, Einzug gehalten haben. Hätte sich vor diesem Film jemand vorstellen können, dass Jason unter die Trapper geht und seinen Opfern Fallen stellt? Oder dass er tatsächlich jemanden gefangen nimmt, der ihn an seine Mutter erinnert? Meines Erachtens nach ist hier der Wunsch nach einer Vermenschlichung dieses eigentlich ja unmenschlichen Killers fehl am Platze und lediglich ein "Ausleihen" beim Halloween-Remake, welches Michael Myers ja ebenfalls deutlich menschlicher darstellte und ihn mit einem quasipsychologischen Hintergrund versah. Und zudem vielleicht auch noch den einen oder anderen Torture Porn-Freund bedienen sollten, ich weiß es nicht. Was mich ebenfalls extrem gestört/ genervt hat waren die "Fickfotzenwörter", die hier im Halbminutentakt runtergeleiert wurden - nichts gegen ein paar vulgäre Teenager, die gab es schon in den alten Filmen. Aber hier ist es so extrem ausgeartet, dass es sogar mir als jemandem, der normalerweise nicht auf so etwas achtet, aufgefallen ist. Unter´m Strich ist dieser Hybrid-Film etwas, auf das die Fangemeinde sicherlich gut hätte verzichten können und nicht viel mehr als ein weiterer lauwarmer Aufguss für die heutige Generation von jungen Kinogängern, speziell jedoch für jene, die mit den 80ern nicht mehr viel anzufangen wissen. Das die Operation fehlgeschlagen und der Patient tot ist, mussten wohl offenbar auch die Produzenten erkennen, denn der für 2010 angekündigte 2. Teil wurde dann doch relativ schnell wieder eingestampft.

Bewertung: 2/10 Punkten

Produktionsjahr: 2009 | Regisseur: Marcus Nispel



Die Entwicklung bei Freitag der 13. ist also eindeutig: es ging stetig bergab, auch wenn man jedem der Filme eines auf jeden Fall zusprechen muss: man hat es wohl mit einer der prägnantesten und geradlinigsten Filmreihen zu tun, die es in dieser Form gibt. Es gab einige versuchte Experimente, die aber nur bedingt gut gingen. Auch wenn es relativ viele (zumindest in meinen Augen) schwache Episoden gab, sollte man als Freund von Horrorfilmen im Allgemeinen auf jeden Fall einmal reingesehen haben, denn trotz aller Enttäuschungen kann man sagen, dass zumindest die Figur des Jason Voorhees jeden Titel der Reihe für mich in einer gewissen Form sehenswert gemacht hat - sehen wir von der 2009er Version und CyberJason einmal ab. Was für mich als Freund der Reihe nach wie vor reizvoll wäre, ist die Veröffentlichung der Unrated-Versionen, die viele atmosphärische Hemmschuhe vermutlich aus dem Weg räumen würde. Das, was teilweise als Unrated beworben wird, sollte man aber links liegen lassen. Es handelt sich hierbei um Bootlegs, bei denen die R-Rated-Fassungen mit schlecht eingefügten Schnipseln der Workprints. Ausnahme sind hier Teil 1 und Teil 9, bei denen die in Deutschland erschienenen Fassungen tatsächlich unrated sind, auch wenn sie auf dem Index stehen.

Das Fazit

So, das war es nun mit meinem Special zu den drei Größen des Horrorfilmes. Ich möchte das Thema nun nicht auch noch künstlich in die Länge ziehen, weswegen mein Resumé gleich hier erfolgt.

Jede der Filmreihen hat - zumindest in den Augen der Genrefreunde - in jedem Fall ihre Daseinsberechtigung, das muss man uneingeschränkt sagen, nicht zuletzt durch die Tatsache dass auch jede von ihnen ein völlig unterschiedliches Fahrgestell hat. "Nightmare On Elm Street" bringt uns eine Figur, die so unverwechselbar und innovativ ist, wie in kaum einer anderen Genreproduktion und die ihre Taten nicht nur mit purer Grausamkeit, sondern auch noch einer gehörigen Prise bitterbösen Humores begeht. "Halloween" hingegen ist genau das Gegenteil, hier wird auf eine düstere, humorlose Atmosphäre gesetzt, wobei zumindest zu Anfang hin die Spannung die Marschlinie festlegte. "Freitag der 13." bedient am ehesten jene unter uns, die die härtere Gangart mögen. Die Filme mögen zwar streckenweise auch atmosphärisch und spannend sein, jedoch ist hier wohl am ehesten der Bodycount und die Härte der Kills das, was die Filme auszeichnet und von den anderen beiden abhebt.

Ich würde nun an dieser gerne eine Empfehlung abgeben können, welche Reihe man unbedingt gesehen haben sollte und welche man vernachlässigen kann, ich würde auch gerne einen Favoriten bestimmen - ich kann es aber nicht. Ja, ich kann sagen, dass mir Halloween die liebste Reihe ist, was aber schlicht und einfach nur den Grund hat, dass der erste Teil mein Einstieg in die Welt der Horrorfilme war. Alles in allem muss ich aber sagen, dass mir jede der Figuren und somit auch jede der Filmreihen gefällt und ihren festen Platz in meiner Sammlung hat. Von daher kann ich an dieser Stelle nur ein Schlusswort geben: Schaut euch die Filme an, so ihr sie noch nicht gesehen habt. Ich hoffe, dass ich mit diesem Special zumindest einen Indikator dafür geben konnte, welche Zielgruppe mit welcher Figur am besten bedient wird. Lohnenswert sind sie aber allesamt, wenn auch mit Abstrichen. Man sollte sich nur den Gefallen tun, die Finger von den jeweiligen Remakes zu lassen, welche in keinem Fall mit den Qualitäten der Originale mithalten können, sie in manchen Fällen sogar regelrecht demontieren.

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