Dienstag, 14. August 2012

Serientäter unter sich - 3 Größen des Horrorfilms, Teil 1

Die Idee zu diesem kleinen Special kam mir im "Gespräch" mit Kevin von  City Of Cinema. Vielen Dank für die Inspiration ;-)

Ein Großteil der Horrorfreunde ist in einer gewissen Form in den 80ern hängen geblieben, stammen aus dieser Dekade doch viele bekannte wie auch beliebte Titel dieses Genres. Natürlich - wenn wir es ganz genau nehmen - sind in dieser Zeit auch viele richtige Gurken entstanden. Titel, die einen großen Namen haben, von der Film-Reihe, welcher sie entstammen sollen, aber meilenweit entfernt sind. Ein solches Beispiel wird später noch genannt werden. Und dennoch sind es wohl drei Namen, die man zwangsläufig mit den 80er Jahren in Verbindung bringt, wenn man von Horrorfilmen spricht. Jason Voorhees, Freddy Krueger und Michael Myers - und natürlich die mit diesen Figuren in Verbindung stehenden Reihen. Freitag der 13., die Nightmare-Filme und Halloween. Zwei dieser "Serien" wurden von Größen des Genres ins Leben gerufen, zumindest sind sie das heute. Wes Craven zeichnet für den sympathischen Zyniker Freddy verantwortlich, während der John Carpenter, der oftmals auch als Großmeister des Horrorfilms bezeichnet wird, den Killer Myers kreiert hat. Sean S. Cunningham, der Regisseur des ersten Friday-Streifens hingegen hat in dieser Funktion keine sonderlich bekannten Beiträge mehr zum Genre geleistet, war aber immer wieder in anderer Form an solchen Produktionen - die aber großteils seinem "Friday 13th"-Universum entstammen - beteiligt.

Die Menschen dahinter

Let´s celebrate All Hallow's Eve: John Carpenter



John Carpenter, geboren am 16.01.1948 wird oftmals als Großmeister des Horrorfilms bezeichnet. Und das vielleicht auch nicht ganz zu Unrecht. Viele seiner Werke sind für Genrefreunde unverzichtbarer Bestandteil ihrer Sammlung und auch über die Grenzen der bekennenden Horror-Community bekannt. Mr. Carpenter ist generell ein recht umtriebiger Typ gewesen und hat auch abseits des gepflegten Grusels viele Werke veröffentlicht, die durchaus einen gewissen Bekanntheitsgrad haben. Zudem scheint er einen Narren an Kurt Russell gefressen zu haben, der in einigen Titeln des Altmeisters den Hauptdarsteller gegeben hat. 

Carpenter war an zwei der Sequels als Produzent oder Autor beteiligt.

Filmographie als Regisseur (Auszug - nur Genreproduktionen):

  • Halloween - Die Nacht des Grauens (1978)
  • The Fog - Nebel des Grauens (1980)
  • Das Ding aus einer anderen Welt (1982)
  • Christine (1983)
  • Die Fürsten der Dunkelheit (1987)
  • Sie leben! (1988)
  • Body Bags (2 Episoden, 1993)
  • Die Mächte des Wahnsinns (1994)
  • Das Dorf der Verdammten (1995)
  • John Carpenter's Vampite (1998)
  • Ghosts Of Mars (2001)
  • Masters Of Horror (Folgen Cigarette Burns + Pro-Life, 2005)
  • The Ward (2010)
Carpenter war an folgenden Halloween-Titeln in anderer Funktion beteiligt:

  • Halloween 2 (Producer, Writer + Second Unit-Regisseur)
  • Halloween 3 (Producer)
Zusätzlich entstammt auch das bekannte Main-Theme der Halloween-Filme der Feder Carpenters.

Besondere Empfehlungen: Das Ding aus einer anderen Welt, Die Fürsten der Dunkelheit, Die Mächte des Wahnsinns


1, 2 - Freddy's coming for you: Wes Craven





Wes Craven (geboren am 02.08.1938) ist zweifelsohne einer der aktivsten Filmemacher des Genres. Viele seiner Werke sind gleichermaßen bekannt wie populär, außerdem kann man ohne Gewissensbisse sagen, dass der gute Mann gerne auch seinen guten Namen für von ihm produzierte Filme hergibt - keinesfalls ein Manko, besonders wenn man an Perlen wie "Wishmaster" denkt (leider fallen einem dabei aber auch Gurken wie "Carnival Of Souls" oder "Mindripper" schnell wieder ein). Als Regisseur fühlt sich Craven im Horror-Genre zu Hause, seine Filmographie weist kaum Werke abseits dieser Spielart auf. Dafür weisen aber viele seiner Filme einen durchaus innovativen Faktor auf.

Filmographie als Regisseur (Auszug - nur Genreproduktionen):


  • Das letzte Haus links (1972)
  • Hügel der blutigen Augen (1977)
  • Night Kill - Eine tödliche Bedrohung (1978)
  • Tödlicher Segen (1981)
  • Das Ding aus dem Sumpf (1982)
  • Nightmare - Mörderische Träume (1984)
  • Exit - Ausgang ins Nichts (1984)
  • Im Todestal der Wölfe (1985)
  • Chiller - Kalt wie Eis (1985)
  • Die Schlange im Regenbogen (1988)
  • Shocker (1989)
  • Das Haus der Vergessenen (1991)
  • Freddy's New Nightmare (1994)
  • Vampire in Brooklyn (1995)
  • Scream - Schrei! (1996)
  • Scream 2 (1997)
  • Scream 3 (2000)
  • Verflucht (2005)
  • My Soul To Take (2010)
  • Scream 4 - Neues Spiel, neue Regeln (2011)
Craven war an folgenden Nightmare-Titeln in anderer Funktion beteiligt:

  • Nightmare 3 - Freddy Krueger lebt (Story + Screenplay)
  • Freddy's New Nightmare (Drehbuch, Darsteller)
Besondere Empfehlungen: Hügel der blutigen Augen, Im Todestal der Wölfe, Die Schlange im Regenbogen


Bad luck on Friday 13th: Sean S. Cunningham



Der Sylvesterkracher Sean S. Cunningham (Geburtstag: 31.12.1941) ist der einzige der hier vorgestellten Filmemacher, der sich auf den ersten Blick wohl definitiv nicht als Horror-Experte oder gar Ikone bezeichnen kann. Das mag zum einen daran liegen, dass seine Filmographie als Regisseur generell eher kurz ist, zum anderen daran, dass seine restlichen Genrebeiträge eher unbekannt sein dürften, zumindest gilt das offen gestanden für mich. Man hat den Eindruck, dass der Mann sich eher als Produzent sieht - und in dieser Form ein paar sehr gute und auch bekannte Beiträge auf den Markt gebracht hat. Beispielsweise sei hier die House-Reihe oder das Original als auch das Remake von "Das letzte Haus links" genannt. Oder auch das Remake zu "Freitag, der 13." Interessanterweise hat Cunningham in seiner zweiten Regiearbeit zugleich auch das Regiedebut eines der anderen Filmschaffenden in diesem Beitrag geschaffen. 1971 drehte er zusammen mit Wes Craven die Erotik-Mockumentary "Together - Die Lust zu zweit". Man mag nun mutmaßen, ob bereits bei diesem Film die Pläne für weitere gemeinsame Produktionen gereift sind, oder ob die Zusammenarbeit bei "Das letzte Haus links" mehr oder minder ein Zufall war.

Filmographie als Regisseur (Auszug - nur Genreproduktionen)

  • Case Of The Full Moon Murders (1973)
  • Freitag, der 13. (1980)
  • Unheimlich (1982)
  • Deep Star Six (1989)
  • Trapped Ashes (eine Episode - 2006)
 Cunningham war bei folgenden "Freitag"-Titel in anderer Funktion beteiligt:

  • Jason Goes To Hell - Die Endabrechnung (Producer)
  • Jason X (Executive Producer)
  • Freddy vs. Jason (Producer)
  • Freitag, der 13. (Remake - Producer)
Besondere Empfehlungen: Leider kenne ich keine anderen Arbeiten von Cunningham

Man sieht also, dass diese drei Persönlichkeiten völlig unterschiedliche Schaffenskreise haben, es sie aber immer wieder in irgendeiner Form zu ihren Babies zurück gezogen hat. Im Falle von Carpenter weniger, im Fall von Cunning schon deutlich häufiger. Eines bleibt aber allen drei Herren gemeinsam: Sie haben mit ihren Filmen (zumindest mit den jeweils ersten der drei Reihen) moderne Klassiker geschaffen, die Horrorgeschichte geschrieben haben. Während der eine dabei eher auf den klassischen Grusel mit dem Schwarzen Mann Michael Myers setzte, war der andere ein Innovator, der mit einem kreativen Killer und einigen anderen außergewöhnlichen Titeln dem Genre desöfteren frischen Wind einhauchte. Nicht zu vergessen sei auch Cravens Intention dem Slasher-Film, also jenem Genre welches Carpenter mit seinen Halloween-Titeln eindeutig mitprägte, mit der Scream-Quadrilogie neuen Aufwind zu verleihen. Was ihm zumindest mit dem ersten Teil auch gelungen sein dürfte. Cunnningham hingegen ist eher so etwas wie ein Schattenmann, dessen Name wohl weitaus weniger Zuschauern ein Begriff sein dürfte. Oftmals klingelt es erst, wenn man sagt "Na der Typ, der Freitag, der 13. gemacht hat." Und dennoch ist auch er jemand, ohne dessen Arbeit der moderne Horrorfilm um eine (man möge mir den Ausdruck verzeihen, doch fällt mir kein passenderer ein) "Kultfigur" ärmer. Über die Qualität der Filme an sich mag man nun denken, was man will, Fakt ist aber, dass sowohl Halloween, die Nightmare-Reihe als auch Freitag, der 13. prägend waren und das moderne Horrorkino mitgezeichnet haben, wie nur wenige Filme.

Ich habe mich hier mit Größen des Horrorfilms beschäftigt und so mancher Leser mag sich nun (berechtigterweise) fragen, warum hier keine Namen wie Hooper, Argento oder Romero gefallen sind. Warum werden Stuart Gordon, Lucio Fulci, Mike Landis oder Joe Dante unterschlagen? Das hat mehrere Gründe. Der erste und einfachere: Weil ich jetzt schon am Thema vorbei geschossen bin. Eigentlich sollte es sich in diesem Beitrag nicht um die Personen hinter den Filmen, sondern um die Filme selber drehen; ich hatte eigentlich gar nicht vor, ausführlicher auf Carpenter, Craven und Cunningham einzugehen. Der zweite: Jeder der anderen oben genannten Regisseure hat großartige Arbeiten abgeliefert, Romeros Zombie-Filme sind eine großartige Anatomie unserer Gesellschaft, Argento hat (zumindest mit seinen frühen Werken) aus dem Horrorfilm eine Kunstform geschaffen, die ihresgleichen sucht und Tobe Hoopers texanisches Familienporträt dürfte ebenfalls zu den modernen Klassikern gezählt werden und wäre in dieser Reihe sicherlich auch nicht schlecht aufgehoben gewesen. Und genau da liegt das Problem. Ich bin jetzt schon dem Schaffen der betrachteten Regisseure nicht gerecht geworden, was wäre also, wenn ich das Thema noch ausgeweitet hätte? Ich denke, dass es ein Fehlschlag auf ganzer Linie geworden wäre, denn eigentlich hätte jeder der vorgenannten ein eigenes Special verdient. So habe ich wenigstens eine passende Einleitung für mein eigentliches Thema gefunden: Drei große Horrorfilm-Reihen, die ich im zweiten Teil dieses Specials auch genauer beleuchten werde. Und für diesen Tei möge man mir verzeihen, dass ich für einige Filme die (mitunter echt dämlich klingenden) deutschen Titel verwendet habe. Ich wollte dadurch verhindern, dass die Originale mit ihren Remakes verwechselt werden - für den Fall, dass hier tatsächlich jemand mitlesen sollte, der die Materie nicht so gut kennt ;-).

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