Inhalt:
Seit über 20 Jahren treibt der brutale Serienkiller "Gurdy, der Clown" sein Unwesen in Florida. Dieser Mörder versteht es, eindrucksvoll seine Opfer mit einem gigantischen Fleischerbeil in Stücke zu hacken. Da die Polizei bezüglich seiner Identität grundsätzlich im Dunkeln tappt, entschließen sich die Provinzreporter Mark und Jennifer, den Serienkiller auf eigene Faust zu enttarnen. Am neuesten Tatort seiner Verbrechen nehmen sie die erste heiße Spur auf, nicht ahnend, daß sie sich dadurch selbst in tödliche Gefahr begeben...
Kritik:
Diesen Film zu reviewen ist offen gesagt nicht sonderlich einfach.
Marcus Koch, seines Zeichens für die SFX unter anderem bei Nikos The
Impaler oder Toxic Avenger IV verantwortlich, versucht sich hier zum
ersten Mal als Regisseur eines Spielfilms, was man dem Streifen an
allen Ecken und Enden anmerkt. Ähnlich verhält es sich auch mit dem
geringen Budget, mit dem der Titel realisiert wurde.
Die Darsteller sind teilweise zwar routiniert, zum Großteil wirken
sie aber eher bemüht als professionell. Vor allem die Tochter des
Clown-Killers ist da so ein Beispiel, auch wenn ihre bekloppte Art und
Weise schon ziemlich gut zu ihrer Rolle passt. Die beiden
Hauptdarsteller, also die Reporter, schwanken. Manchmal nimmt man ihnen
ihre Rollen einfach nicht ab, teilweise spielen sie aber wirklich gut.
Der Einzige, der auf ganzer Linie zu überzeugen vermag ist Gurdy
selber - was aber vermutlich daran liegt, daß er ähnlich wie seinerzeit
Michael oder Jason nicht ein Wort von sich gibt.
Die Handlung... tja, Neuerungen sollte man nicht erwarten, dafür ist
das Genre einfach zu ausgelutscht. Ein kleinerer Storytwist, der
zugegebenermaßen recht überraschend kam, hilft aber nicht, die nicht
vorhandene Spannung zu erzeugen. Die Atmosphäre wird durchgehend
gewollt (?) skurril gehalten, was natürlich auch nicht dazu beiträgt,
den Spannungsbogen zu fördern. Eine richtige Trash-Granate ist der
Streifen dennoch nicht, dazu zünden zu viele der eingestreuten Gags
(zumindest in nüchternem Zustand) einfach nicht. Auch die Dialoge
tragen nicht dazu bei, dafür sind sie bei weitem noch nicht dämlich
genug, sondern bewegen sich oft auf einem Fäkalniveau (Gott sei dank
aber noch nicht so schlimm wie in neueren Remakes von bekannten und
beliebten Eishockey-Masken-Killern). Zumindest der eine oder andere
Schmunzler ließ sich aber nicht vermeiden.
Was den Film wirklich ausmacht, ist der Goregehalt. Der Bezug auf
ein gigantisches Fleischerbeil auf dem Cover kommt nicht von ungefähr.
SO ein großes Hackebeil habe ich bislang selten gesehen. Die Kills
beschränken sich von daher in erster Linie auf Enthauptungen und die
unerwünschte Amputation von Gliedmaßen, diese aber äußerst blutig
umgesetzt und vor allem in Handarbeit und ohne billige CGI-Effekte
entstanden. Abseits des Hackens gibt es noch den einen oder anderen
lustigen Einfall, wie zum Beispiel das erwürgen eines vorher
angeschlitzten mit seinen eigenen Innereien. Man sieht: Blut gibt´s ´ne
Menge und somit ist wohl zumindest der Gorehound zufrieden mit 100
Tears. Zwischen den Schlachtereien zieht sich der Streifen aber, wie
oben schon angedeutet, oftmals.
Fazit:
100 Tears hinterlässt gemischte Gefühle. Wäre die
Handlung oder der Humor noch passend zu den derben Schlachteffekten
etwas besser ausgearbeitet um umgesetzt worden, hätte Koch aus diesem
Low-Budget-Film etwas machen können, was man nach dem Genuß gerne als
einen guten Film bezeichnet hätte. Für die Abschlusswertung möchte ich
noch sagen, daß ich mehr oder weniger Maßstäbe für eine
Amateurproduktion angelegt habe, die Qualität ist natürlich zu keiner
Zeit mit der einer richtig professionellen Produktion zu vergleichen.
100 Tears in der OFDB
100 Tears in der OFDB
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