Dienstag, 7. Februar 2012

100 Tears (Film-Rezension)

Inhalt:
Seit über 20 Jahren treibt der brutale Serienkiller "Gurdy, der Clown" sein Unwesen in Florida. Dieser Mörder versteht es, eindrucksvoll seine Opfer mit einem gigantischen Fleischerbeil in Stücke zu hacken. Da die Polizei bezüglich seiner Identität grundsätzlich im Dunkeln tappt, entschließen sich die Provinzreporter Mark und Jennifer, den Serienkiller auf eigene Faust zu enttarnen. Am neuesten Tatort seiner Verbrechen nehmen sie die erste heiße Spur auf, nicht ahnend, daß sie sich dadurch selbst in tödliche Gefahr begeben...


Kritik:
Diesen Film zu reviewen ist offen gesagt nicht sonderlich einfach. Marcus Koch, seines Zeichens für die SFX unter anderem bei Nikos The Impaler oder Toxic Avenger IV verantwortlich, versucht sich hier zum ersten Mal als Regisseur eines Spielfilms, was man dem Streifen an allen Ecken und Enden anmerkt. Ähnlich verhält es sich auch mit dem geringen Budget, mit dem der Titel realisiert wurde.

Die Darsteller sind teilweise zwar routiniert, zum Großteil wirken sie aber eher bemüht als professionell. Vor allem die Tochter des Clown-Killers ist da so ein Beispiel, auch wenn ihre bekloppte Art und Weise schon ziemlich gut zu ihrer Rolle passt. Die beiden Hauptdarsteller, also die Reporter, schwanken. Manchmal nimmt man ihnen ihre Rollen einfach nicht ab, teilweise spielen sie aber wirklich gut. Der Einzige, der auf ganzer Linie zu überzeugen vermag ist Gurdy selber - was aber vermutlich daran liegt, daß er ähnlich wie seinerzeit Michael oder Jason nicht ein Wort von sich gibt.

Die Handlung... tja, Neuerungen sollte man nicht erwarten, dafür ist das Genre einfach zu ausgelutscht. Ein kleinerer Storytwist, der zugegebenermaßen recht überraschend kam, hilft aber nicht, die nicht vorhandene Spannung zu erzeugen. Die Atmosphäre wird durchgehend gewollt (?) skurril gehalten, was natürlich auch nicht dazu beiträgt, den Spannungsbogen zu fördern. Eine richtige Trash-Granate ist der Streifen dennoch nicht, dazu zünden zu viele der eingestreuten Gags (zumindest in nüchternem Zustand) einfach nicht. Auch die Dialoge tragen nicht dazu bei, dafür sind sie bei weitem noch nicht dämlich genug, sondern bewegen sich oft auf einem Fäkalniveau (Gott sei dank aber noch nicht so schlimm wie in neueren Remakes von bekannten und beliebten Eishockey-Masken-Killern). Zumindest der eine oder andere Schmunzler ließ sich aber nicht vermeiden.

Was den Film wirklich ausmacht, ist der Goregehalt. Der Bezug auf ein gigantisches Fleischerbeil auf dem Cover kommt nicht von ungefähr. SO ein großes Hackebeil habe ich bislang selten gesehen. Die Kills beschränken sich von daher in erster Linie auf Enthauptungen und die unerwünschte Amputation von Gliedmaßen, diese aber äußerst blutig umgesetzt und vor allem in Handarbeit und ohne billige CGI-Effekte entstanden. Abseits des Hackens gibt es noch den einen oder anderen lustigen Einfall, wie zum Beispiel das erwürgen eines vorher angeschlitzten mit seinen eigenen Innereien. Man sieht: Blut gibt´s ´ne Menge und somit ist wohl zumindest der Gorehound zufrieden mit 100 Tears. Zwischen den Schlachtereien zieht sich der Streifen aber, wie oben schon angedeutet, oftmals.

Fazit:
100 Tears hinterlässt gemischte Gefühle. Wäre die Handlung oder der Humor noch passend zu den derben Schlachteffekten etwas besser ausgearbeitet um umgesetzt worden, hätte Koch aus diesem Low-Budget-Film etwas machen können, was man nach dem Genuß gerne als einen guten Film bezeichnet hätte. Für die Abschlusswertung möchte ich noch sagen, daß ich mehr oder weniger Maßstäbe für eine Amateurproduktion angelegt habe, die Qualität ist natürlich zu keiner Zeit mit der einer richtig professionellen Produktion zu vergleichen.

100 Tears in der OFDB 

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