Inhaltszusammenfassung:
Während sie am während der Fahrt zu ihrem Freund Telefonsex mit eben jenem hat, kommt Maria (Ann Henson) an einem scheinbar verlassenen Bus auf der Landstraße vorbei, in dessen Fenstern scheinbar mit Blut "Help Me" geschrieben steht. Plötzlich platzen 2 Reifen ihres Wagens und das Handynetz fällt aus und die gute Frau beschließt, nun doch noch zu erkunden, was in diesem Bus vorgefallen ist. Als sie ihn betritt, entdeckt sie neben diversen Leichenteilen auch noch ein gefesseltes Mädchen. Gerade als sie sich Gedanken darum macht, wie sie die Gefangene befreien kann, betritt der vermeindliche Killer den Bus und schleift zudem noch ein weiteres Opfer hinein. Die Fahrt zum Refugium des Killers beginnt...
Kritik: 
Schon  wer die Inhaltszusammenfassung liest, wird sich fragen, woher 
einem das  alles so bekannt vorkommt. Wer sie liest, wird sich fragen, 
warum die  Uschi auf die brilliante Idee kommt, ohne Handy, Waffen und 
vor allem  Fluchtmöglichkeit den Bus zu betreten. Dinge, die man schon 
oft gesehen  hat und die sich allem Anschein nach dauerhaft wiederholen,
 zumindest  wenn im Buget des Films nicht die Kohle für ein ordentliches
 Drehbuch  oder eine nachvollziehbare Story vorgesehen ist. Aber nicht 
nur hier  musste offenbar gespart werden: Der Haupthandlungsort, eine 
Art  Ritterburg (!) mitten in einer Wüste (!!), ist langweilig, klein 
und  einfach billig.
Spannung kommt in diesem Film gar nicht auf.  Zunächst einmal erkennt
 man den Killer dank des spoilernden Covers  direkt, wenn er das erste 
Mal in Erscheinung tritt (und so viel sei  gesagt, es ist nicht der 
"Busfahrer" - aber der Auftritt des  eigentlichen Wahnsinnigen lässt 
auch nicht lange auf sich warten). Zudem  ist die gesamte Handlung durch
 die Tatsache, daß man alles schon einmal  gesehen hat, vieles sogar 
genau so, einfach nur öde und flach. Um auf  die Laufzeit von 80 Minuten
 zu kommen, lässt Regisseur Goetsch seine  beiden Hauptdarstellerinnen 
etwa eine viertel Stunde dumm palavernd  durch die Burg latschen - ohne,
 daß sonst irgendetwas passiert, was  Spannung oder Handlung zuträglich 
wäre.
Wo wir gerade bei den  Darstellern sind. Auch hier ist Sparkurs 
angesagt, wenn ich richtig  gezählt habe, kommt "Alive Or Dead" gerade 
auf 6 Beteiligte. Und  wirklich keiner von ihnen ist überzeugend. Unser 
Psycho ist noch das  sehenswerteste, was aber nicht bedeuten soll, daß 
es Spaß gemacht hat,  ihm zuzusehen. Ein bisschen rumgrunzen, durch die 
Gegend wanken und  versuchen, jemanden umzulegen ist ja auch nicht 
schwer zu spielen. Die  beiden Mädels hingegen sind eine echte Zumutung 
gewesen. Man nimmt ihnen  zu keiner Zeit ab,  daß sie sich in einer 
reellen Gefahr befinden  würden, zu "happy" latschen sie durch die 
Gegend. Nicht mal an den  Stellen, an denen sie direkt mit dem Killer 
konfrontiert werden, hat man  den Eindruck, daß sie sonderlich 
beängstigt wären - na ja, sie kennen  ja auch das Script, da fällt´s 
schon schwer, überzeugend zu sein.
Die  Synchro des Streifens macht das auch nicht besser. Auch hier 
scheint  man gespart zu haben und hat die Darsteller mit Stimmen 
versehen, die  wunderbar mit dem unpassenden Acting einher gehen. In 
Situationen, in  denen man Angst oder gar Panik erwartet viel zu 
gelassen (fast schon  gelangweilt), an anderen Stellen dann zu 
übertrieben. Nee nee, das muss  echt nicht sein. Zudem hatte ich den 
Eindruck, daß manche Passagen,  insbesondere die (häufiger vorkommenden)
 Heulkrämpfe der Darstellerinnen  nicht einmal nachvertont wurden.
Blut gibt´s auch an ein paar  (wenigen) Stellen, und die sind -oh 
Wunder- auch nicht das Gelbe vom Ei.  Mir ist immer noch unbegreiflich, 
wie eine Stahlstange so durch die  Schulter eines Menschen geworfen 
werden kann, daß es nur eine  Fleischwunde ergibt (ich möchte behaupten,
 bei einem normalen Körperbau  müsste das Ding das Schlüsselbein 
zertrümmern...), aber was soll´s. Man  hätte ja nach dem Rest des 
Reviews schon damit rechnen können, daß auch  hier keine Lobhudelei 
aufkommen wird. Fast traurig, daß  die oben  beschriebene Szene noch die
 interessanteste des Streifens ist. Die  anderen Kills (und wenn man 
sich an die Anzahl der Darsteller erinnert,  wird einem schnell klar, 
daß das nur außerst wenige sein dürften) sind  langweiliger und 
schlechter umgesetzt als dieser.
Fazit:
Hier  wurde gespart ohne Ende - und zwar an allem. Meine 
Vermutung ist, daß  das Team sich vor Drehbeginn einmal durch alle 
örtlichen Kneipen  gesoffen hat und dabei 80 % des Bugets drauf gegangen
 ist. Das, was noch  übrig war, wurde für einen Film verballert, der 
durch einen  talentierten Amateurfilmer besser umgesetzt worden wäre. 
Und der hätte  am Ende wahrscheinlich sogar noch ein paar Dollar über 
gehabt... Alive  Or Dead kann so wirklich niemandem ans Herz gelegt 
werden, nicht mal die  1,20 für die Videothek ist er wert. 
 

 
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