Dienstag, 7. Februar 2012

Mirrors (Film-Rezension)

Inhalt:
Das Leben war in letzter Zeit nicht gut zu Ben Carson (Kiefer Sutherland): als verdeckter Ermittler hat er einen Kollegen erschossen, Schuldgefühle in Alkohol ertränkt, die Achtung seiner Kollegen verloren, den Dienst quittiert und die Familie in Form von Frau und zwei Kindern hat ihn auch vor die Tür gesetzt, so daß er bei seiner Schwester nächtigen muß. 
Um wieder klar zu kommen, nimmt er einen vermeindlich ruhigen Job an: Nachwächter in einem vor 15 Jahren abgebrannten riesigen Kaufhaus, daß immer noch nicht wieder aufgebaut wird. Beeindruckend sind vor allem die Spiegel, die es in allen Ecken in dem monumentalen Gebäude zu sehen gibt und die in erstaunlich gutem Zustand sind. Doch genau deswegen stimmt etwas mit ihnen nicht, wie Ben bald feststellt, denn seine Spiegelbilder tun nicht immer das, was sie sollen und furchtbare Visionen schlagen auch in der Realität auf Ben zurück. Seine Umwelt hält das natürlich für eine Folge der Medikamente, doch während Carson verzweifelt versucht, dem Rätsel des Kaufhauses auf die Spur zu kommen, greifen die Wesen im Spiegel an


Kritik:

Eingangs sollte erwähnt werden, daß es sich bei Mirrors um ein Remake des koreanischen Horrorfilms "Into The Mirror" handelt (welchen ich zu meiner Schande allerdings nicht kenne aber so zumindest relativ unvorbelastet an Ajas aktuelles Werk heran gehen konnte). Eingeleitet wird der Streifen mit einer ziemlich blutigen Einstiegssequenz, die den geneigten Zuschauer auf die Spiegel-Spielchen, die nun folgen einstimmen soll - mich hat sie in erster Linie auf einen blutigen Film eingestimmt, der in dieser Form allerdings meinen Erwartungen nicht entsprechen konnte. Zwar folgt noch eine weitere relativ harte Gore-Szene, die im wahrsten Sinne des Wortes zeigt, daß eine große Klappe tötlich sein kann, aber das war es im Grunde dann auch an wirklich expliziten Darstellungen. Der doch recht deftige Anfang und die Kenntnis um Ajas ältere Filme haben da wirklich auf mehr hoffen lassen.

Die Handlung selber ist klischeehaft. Zwar bietet das abgebrannte Kaufhaus wirklich eine tolle Kulisse, auch die oben erwähnten Spiegel-Tricksereien wissen zu überzeugen, doch folgt der Plot großteils dem bekannten Schema F. Der Hauptcharakter - ein trockener Alkoholiker mit kaputter Ehe, der statt Suff jetzt lieber auf Pillen zurück greift - hat böse Visionen aus dem Spiegel und natürlich nimmt ihm das niemand ab, deshalb beginnt er auf eigene Faust zu ermitteln *gähn*. Nach dem furiosen Einstieg dümpelt Mirrors so dann auch zum Mittelteil hin ab und an ins langatmige ab, weiß aber zwischendurch immer wieder durch eingestreute Gruseleinlagen und vor allem Schrecksekunden ein endgültiges abgleiten in die Langeweile zu vermeiden. Ein richtiger Spannungsbogen wird aber zu keiner Zeit aufgebaut, Mirrors lebt in erster Linie wirklich von diesen Momenten. Überraschende Wendungen gibt es sehr, sehr wenige, lediglich ganz zum Schluß könnte man ein bisschen überrascht sein (wobei ich zugeben muss, daß ich fast mit dem, was passiert ist, gerechnet habe). Ohne zu spoilern kann man darauf aber nicht wirklich gut eingehen. Ergo: die Storyline mag zwar für einen Mystery-/ Horrorfilm angemessen sein, ist aber keinesfalls brilliant umgesetzt.

Die Darsteller sind, abgesehen von dem routinierten Sutherland, Mittelmaß. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Selbst Sutherland hebt sich nur deshalb von den anderen Schauspielern ab, weil viel von seinem handeln zumindest leicht an seinen Jack Bauer aus "24" erinnert.

Die Vertonung ist gut, die Synchronsprecher waren bei ihrer Arbeit wohl motiviert genug, um Mirrors nicht auch noch durch eine schlechte Synchro weiter zuzusetzen.

Fazit:
Mirrors ist keinesfalls der erhoffte Kracher, sondern kommt leider nicht ansatzweise an "The Hills Have Eyes" oder gar "High Tension" heran. Man kann sich den Streifen abends im Dunkeln und alleine sicherlich mal antun, aber viel mehr als Unterhaltung im unteren Mittelfeld sollte man nicht erwarten. Aja sollte sich statt auf weitere Remakes mal wieder auf einen eigenen Film konzentrieren, der einem Genre-Fan dann auch wirklich zu gefallen weiß und mal wieder eben nicht nur Durchschnitt ist.


Mirrors in der OFDB 

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