Sonntag, 9. September 2012

Drive Angry

Inhalt:

Das Baby einer ermordeten jungen Frau soll in einem satanischen Kult geopfert werden. Dumm nur, dass dieses Baby die Enkeltochter von Milton (Nicholas Cage) ist. Der entflieht nämlich der sprichwörtlichen Hölle, um die Kleine zu retten. Er hat drei Tage Zeit für seinen Rachefeldzug, bei dem er Chaos und Zerstörung hinterlässt. Unterwegs gabelt er Piper (Amber Heard), eine Kellnerin auf, die ihn begleitet. Verfolgt werden die beiden nicht nur von der Polizei, sondern auch von einem Mann im Anzug, dem Buchhalter (William Fichtner), der nicht nur des Teufels Anwalt zu sein scheint, sondern Milton zurück in die Hölle holen will.




Kritik:

Eines gleich vorweg: Ich mag Nicholas Cage. Und ich mag Autos. Das waren für mich gleich zwei Gründe, mir Drive Angry anzusehen. Ein Grund, der dagegen sprach, waren die nicht besonders guten Kritiken, die der Film abgestaubt hat. Aber wir sind ja nicht voreingenommen und bilden uns lieber selber ein Urteil, also war die DVD mein und wurde noch am selben Abend angeschaut. Ich war positiv überrascht, denn auch wenn es sich hier bestimmt nicht, um einen Knaller handelt, übertraf der Film die Erwartungen dennoch, selbst wenn er an einigen Stellen schwächelt.

Der Inhalt war oben schnell wiedergegeben, denn ich glaube, es geht mehr um die Effekte des Films als um die Story, was ich persönlich ein bißchen schade finde. Man sieht also, es handelt sich hier keineswegs um tiefgründiges Kino, denn damit ist die Story im Groben schon erzählt. Etwas tiefgründiger hätte es insbesondere für mich als 'Mädchen' gerne sein dürfen. So hätte ich gern erfahren, warum Milton genau in der Hölle gelandet ist? Aber was an Story fehlt, macht die Action allemal wieder wett, denn ein optisches Highlight ist der Streifen meiner Meinung nach. Absichtlich überzogen und ein wenig im Comidstil hat man hier die Kurve noch gekriegt. Drive Angry ist ein Feuerwerk an Bildern, rasant erzählt, aber doch nicht so schnell, dass man Mühe hat, mitzuhalten. Wer Action mag, wird also auch Drive Angry mögen.

Meiner Meinung nach steht Nicholas Cage die Rolle des Milton, denn es ist mal wieder ein Charakter, mit dem er gut zurecht kommt: wenig Text, wenig Tiefgang, von der Wut der Rache angetrieben, hin und wieder mal der typisch leidende Cage-Blick. Was nicht unbedingt schlecht ist, denn das kann er. Vielerorts wurde die Leistung von Amber Heard zerrissen, zu oberflächlich sei sie, zu wenig würden ihre Motive verstanden werden. Das mag in gewisser Hinsicht sicher stimmen, aber mal ehrlich: was erwartet man denn von einer Kellnerin, die nicht nur die Frau vermöbelt, die sie auf ihrem Freund erwischt, sondern auch gleich noch den besagten Freund mit dazu? Dass sie nicht unbedingt vorsätzlich in die Sache rein rutscht, sollte man vielleicht auch bedenken, und unter diesen Aspekten, ist ihre Leistung durchaus passabel: die naive Kellnerin, oberflächlich, gewaltbereit und damit ein gutes Pendant zu Milton. Überraschend war die Rolle von William Fichtner, verkörpert er doch den Bösewicht aus Überzeugung, und das - und das war ein ganz großes Plus - mit einer gehörigen Portion Humor. Ich höre noch heute den Song in meinem Ohr. "That's the way - aha, aha - I like it."

Fazit:

In diesem Sinne: Drive Angry ist durchaus nettes Popcorn-Kino, bei dem man kurzweilig Spaß haben kann, auch wenn der Film an einigen Stellen schwach rüber kommt. Das Ende birgt sogar noch eine Überraschung, mit der man so nicht unbedingt gerechnet hat. Es ist auf jeden Fall ein Film, an den man sich erinnert und über den man auch nach ein paar Monaten noch sagen wird "Drive Angry? Hab ich gesehen, war nicht schlecht."

2 Kommentare:

  1. Endlich mal noch jemand der William Fichtners Leistung als "Buchhalter" in dem Streifen lobt, denn für mich war das auch einer DER Lichtblicke schlechthin! Ich kann mich aber auch der Meinung anschließen, dass der Film gar nicht mal schlecht war und wenn er doch hier und da wirklich seine Lücken hatte, war er doch extrem unterhaltsam und hast du dich auch nicht zu einer Wertung hinreißen lassen, hat er bei mir doch immerhin 6,5/10 Punkte abgestaubt.

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  2. Ich bin eigentlich nicht der große Fichtner-Fan, aber als Buchhalter war er großartig. :) Und da ich ein vergessliches, kleines Ding bin, hab ich die Wertung natürlich vergessen. Aber ich würde mit Dir konform gehen und 6,5 Punkte verteilen.

    Naja, die Leute erwarten oft viel zu viel Tiefgang, auch wenn sie nu unterhalten werden wollen. Spannend und unterhaltsam war der Streifen aber auf jeden Fall, wie ich fand. :)

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