Sonntag, 27. Mai 2012

Killer Elite

Inhaltszusammenfassung:

Danny (Jason Statham) hatte eigentlich bereits mit seinem Job als Special Agent abgeschlossen. Als jedoch sein ehemaliger Mentor und Freund Hunter (Robert De Niro) von einem saudi-arabischen Prinzen entführt wird, sieht Danny sich gezwungen, auf dessen perfiden Deal einzugehen: Hunter kommt nur frei, wenn Danny es schafft, die drei Mörder zur Strecke zu bringen, die damals im Oman-Krieg die Söhne des Prinzen töteten. Für Danny beginnt eine gnadenlose Jagd rund um den Globus von Australien nach Paris und London bis in den Mittleren Osten, bei der er sich ein erbarmungsloses Katz-und-Maus-Spiel mit den Mördern und deren gerissenem Anführer (Clive Owen) liefert…


Kritik:

Die Besetzungsliste klingt nach großem Spaß. Jason Statham, den man in erster Linie mit vielen reißerischen B-Actionern in Verbindung bringt, darf hier neben Clive Owen und dem legendären Robert De Niro als eiskalter Killer auftrumpfen. Aber kann die Kombination aus wirklich großartigen Schauspielern und einem Statham-Film funktionieren?


Zur Story muss man leider sagen, dass sie mitunter etwas an den Haaren herbei gezogen wirkt und letzten Endes auch nicht ganz schlüssig ist. Ja, der Film beruht auf dem Buch"The Feather Men" des ehemaligen SAS-Agenten Ranulph Finnes, von welchem allerdings bis heute nicht klar ist, ob es nun auf Fakten beruht oder Fiktion ist. Die unterschiedlichsten Aussagen im Internet tendieren aber in die Richtung, dass besagtes Buch zwar durchaus autobiographische Grundzüge hat, die hier vorliegende Geschichte aber eher der Fantasie des Autoren entsprungen sein mag. Bedenklich finde ich es unter diesem Aspekt, den Film als "auf Tatsachen beruhend" zu vermarkten. "Killer Elite" hätte es durchaus gut getan, die "Feather Men" nicht als Auslöser des Plots herbei zu nehmen, da sie alles in allem einfach zu sehr in den Hintergrund rücken und ihr Wirken deplatziert scheint. Hier hätte man sicherlich einen besseren Einstieg in die Geschichte finden können. Leider ist es auch so, dass der Streifen sich trotz lediglich 110 Minuten teilweise arg zieht. Nachdem die eigentliche Geschichte bereits aufgelöst wurde, wird die Liebesgeschichte (ja, so ist es tatsächlich: Jason Statham darf eine Soft-Lovestory mit seiner Anwesenheit beehren) dazu benutzt, den Plot noch einmal ins Rollen zu bringen. Auf der einen Seite hätte es nicht überraschen dürfen, auf der anderen Seite ist das aber auch zu ausgelutscht und wirkt bei diesem Film auch ein wenig so, als ob man zwingend noch etwas zusätzliche Laufzeit hätte erzeugen wollen. Ich für meinen Teil denke, dass man auf diese 20 Minuten gut und gerne hätte verzichten können. Mir wäre ein knackiger, kurzer Actioner lieber gewesen als dieses künstlich gestreckte Werk. Nebenbei muss man leider erwähnen, dass durch diese Füllpassagen auch immer wieder die Spannungskurve in den Keller sinkt und man sich einfach nur fragt "Was sollte das nun?" Gefühlt hat dieser Film mindestens zwei, vielleicht sogar drei Enden, was abschließend natürlich auch einen etwas faden Beigeschmack entstehen lässt.


Mit dem Setting (der Film spielt in den frühen 80ern) hat man sich zumindest Mühe gegeben. Kleidungsstil, Autos... das passt schon alles. Schade nur, dass man sich großteils darauf beschränkt, den Film in der Wüste bzw. angeschlossenen Trümmerstädten spielen zu lassen. Hier musste man sich natürlich keine große Mühe geben, denn was ist schon zeitloser als Sand? Die wenigen Passagen in den Städten wirken etwas deplatziert, zwar wurde auch hier darauf geachtet, dass kein 2008er Audi durch´s Bild rauscht, aber die Straßenzüge selber wirkten mitunter doch etwas zu modern.


Zu den Darstellern muss man eigentlich nicht viel sagen. Statham ist halt... Statham. Ein raubeiniger Klotz, der mit Minimalmimik sämtliche Emotionen darstellt. Nicht falsch verstehen, ich mag den guten Jason, aber seien wir ehrlich, (noch) ist er kein brillianter Schauspieler, auch wenn er von einigen ja als der neue Bruce Willis gesehen wird. Natürlich wäre eine solche Entwicklung wünschenswert, ob sie aber tatsächlich stattfindet, vermag ich nicht zu beurteilen. Die letzten Filme Stathams sprechen eher dagegen. Clive Owen macht seine Sache gut und gibt den fanatischen Ex-SAS'ler, welcher seinen Ruhestand irgendwie nicht ganz verkraften konnte, überzeugend. Man nimmt ihm auch diese gewisse Spur Wahnsinn ab, die der Rolle zu Grunde liegt, gut ab. Robert De Niro hingegen ist leider mehr oder weniger in einer Nebenrolle zu sehen (welche er aber seiner Klasse entsprechend gut ausfüllt). Zu seinem Talent muss man wohl kein Wort mehr verlieren. Stathams Love-Sidekick Yvonne Strahovski ist schmückendes Beiwerk, mehr nicht. Besonders überraschend ist aber Dominic Purcell, welcher unter den fettigen Haaren, dem Biker-Bart und den riesigen Kotletten kaum zu erkennen ist. Auch er ist eigentlich kein Hauptdarsteller, aber in meinen Augen dennoch einer der überzeugendsten dieses Streifens. Ihm nimmt man diesen eiskalten Typen, für den nur seine Freunde keine Feinde sind, von der ersten Minute an ab.


Killer Elite kommt mit einer berechtigten FSK 16-Fassung ungekürzt daher. Es gibt nur eine Hand voll blutiger Szenen, die Action selber ist schnell geschnitten. Mitunter zu schnell, sie driftet gerne einmal ins hektische ab. Stellenweise macht es keinen Spaß, die Shootouts zu verfolgen. Ich mag schnelle Action, gar keine Frage. Aber man kann es auch übertreiben.


Fazit:


Killer Elite ist weit entfernt von einem Kracher. Das (nicht schlecht umgesetzte) Katz- und Maus-Spiel zwischen Jason Statham und Clive Owen hätte man auch in 90 Minuten umsetzen können, der Film wäre kompakter, dafür weniger hektisch geschnitten sicherlich ansehnlicher gewesen.




Bewertung: 6/10 Punkten
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen